Montag, 28. September 2015
Tierlieb
Soeben meinte ich in meinem Essen habe es ein Haar – da stellte ich erleichtert fest, dass es nur eine Kakerlake ist.
Malayenbrust
Wie ich gestern auf der Suche nach der Restaurant-Toilette plötzlich bei jemandem in der Wohnung stand und dieser mich auf den Irrtum hinweis, indem er mit dem Finger auf seinen nackten Oberkörper deutete.
Reiseromantik
Ich sitze in einer hübschen Kolonialstadt an einem Fluss der nach Kloake riecht. Es schwamm gerade eine Riesenechse vorbei, links von mir nagt ein Papagei an einem Stuhl und aus dem Café schallt «Candle in the Wind».
Sonntag, 27. September 2015
Ebbe
Mein Horizont ist vom vielen Reisen schon so erweitert, dass ich gar kein Ende der Reisetätigkeit mehr sehen kann.
Singa Pur
Indisches Chicken-Curry zum Frühstück ist möglicherweise nicht das Entspannendste für den leeren Magen.
Bürgersorgen
Als Schweizerin lebe ich mit der ständigen Angst, man könnte mir beim Grenzübertritt in ein neues Land das Sackmesser wegnehmen.
Ausladung
Manchmal hat es in Hostels gelangweilte Alleinreisende. Das kann ein Vorteil sein, wenn man Gesellschaft sucht, aber ein Nachteil, wenn man schon sein Kulturprogramm aufgestellt hat und bereits nach dem ersten Satz feststellt, dass die Person sich besser nicht selbst eingeladen hätte mit einem die Stadt zu entdecken.
Lösungsdesorientiert
Nicht immer ist es hilfreich, wenn man sein Ziel kennt und einem eine Einheimische ungefragt bei der Wegfindung helfen will, sie sich selbst aber nicht auskennt.
Atmungsaktiv
Bei der Zwangsehrenrunde durchs Dutyfree-Labyrinth, muss ich jeweils Acht geben, dass ich nicht auf Grund von Überduftung in die Parfümerien kotze.
Flohzirkus
Selten habe ich die Leute so konzentriert beim Lausen am Strassenrand beobachtet, wie in Indonesien.
Braune Brühe
Zurück in Bali trinke ich Kaffee aus Katzenscheisse für den Preis von fünf Mahlzeiten –
und als ob das nicht genug wäre, habe ich, als professionelle Banausin, die edle Brühe nun noch mit Zucker
und Milch angereichert.
Stranger in the night
Reizend, wie gewisse Einheimische mich vor dem Aussteigen aus dem Flugzeug antippen, um mir noch einmal persönlich Adieu zu sagen.
Abmarsch
Die Festlichkeit der Musik im Flughafen von West-Timor ist durch keine Schweizer Blasmusik zu übertreffen.
Höhenrausch
Ziegen scheinen Gräbern viel Attraktivität abzugewinnen, da man sie nicht selten beim Besteigen eben dieser beobachten kann.
Nutzhaltung
Egal ob Geissli, Küken oder Kinder – alle sind sie gleichsam entzückend am Strassenrand.
She's got the funk
«Ja» heisst auf Indonesisch «Ya». In gewissen Regionen wird das aber anders ausgesprochen, so dass es nicht selten vorkommt, dass man die Oma hinten im Bus, die «Yoyo!» sagt, versehentlich als Rapfan identifiziert.
Mittwoch, 2. September 2015
Kultureller Blumenstrauss
Interessant ist auch, dass man bis ins östlichste Indonesien Bob Marley verehrt und auf der Strasse von der Rückkehr nach Afrika singt.
Segelflug
Manchmal wäre ich gerne einer der Jungs, die bei den Bussen die Destination ausrufen und das Gepäck aufladen. Das Freiheitsgefühl, das man beim aus der Türe hängen oder auf dem Dach sitzend mit dem Wind um die Ohren hat, muss unbeschreiblich sein.
Strapaziöses Unterfangen
Vor der gleissenden Inselsonne flüchtend, versuche ich das Boot an Land zu ziehen, hole mir dabei fast eine Zerrung und zerquetsche meine Brüste beim hereinhangeln auf der Schiffskante. Kaum ist die Aufgabe vollbracht, kommt die Besatzung aus der Ferne und zieht zu zweit das Boot an Land.
In Peto
Es ist möglich von Inseln mit weissen Stränden und türkisblauem Wasser gelangweilt zu werden. Ein Italiener, der in seinen schwarzen Badeslip pupst, kann da plötzlich zum überraschenden Tageshighlight werden.
Rasende Ruth
Geträumt, dass ich zurück in der Schweiz bin. Den Grossteil des Traumes mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich es in 30 Minuten vom östlichen Indonesien in den Aargau schaffte.
Goldiges Zicklein
Die Ziege, welche diesmal mit dem Bus fuhr, war nicht für ein Selfie zu haben, da sie auf dem Dach angebunden war. Dafür nässte sie meinen Rucksack.
Apparator
Zum Glück habe ich einen Ladyshaver und keinen Vibrator im Gepäck. Als der Übeltäter plötzlich lossurrte und ich mit dem Guesthousepersonal lange nach der Ursache des Lärms suchte, dachten wir vor allem, es sei etwas mit der Klimaanlage nicht in Ordnung. Als das Geräusch lokalisiert war und mir ein Licht aufging, wartete man gespannt, um zu erfahren, welches Objekt denn für den Lärm gesorgt hat.
Tropenkopf
Wenn man die vielen Mücken im Zimmer bei Tageslicht bereits sieht, sollte man sich das mit der Malariaprophylaxe eventuell noch einmal überlegen.
Im Biss
Wenn man beim Abendessen sitzt und in der Küche das Hühnchen sein letztes Lied winselt, ist man manchmal froh, vegetarisch bestellt zu haben.
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