Montag, 14. November 2016

Vögeln im Halbmond


Islamer Kontrollverlust

Letzte Nacht hätte ich mir gewünscht, dass die sieben Männer im Nebenraum ihren Glauben ernster nehmen und auf den Vodka verzichten.

Fauna intestinal

Heute konnte ich beim Wandern die Vielfalt von Kotkonsistenzen studieren.

Sonntag, 13. November 2016

Kindheits-DOS-is

Als ich dann später im Dunkeln durch die komplett menschenleeren Gassen schritt, fühlte ich mich ein bisschen, wie in Prince of Persia und suchte vergebens nach meinem Schwert.

Präventiv erblinden

Bei der Fülle an Schönheit von Hand- und Webewerk, muss man oft die Augen schliessen und vorbeirennen, um nicht dem Konsum zu verfallen.

Reich innert Sekunden

Wenn man eben mal etwas Bares wechselt und danach das Gefühl hat, man habe das Lösegeld für eine Geiselnahme in der Tasche.

Flüssigpüree

Den übermächtigen Vogelschiss, der mich heute auf dem Kopfe traf, hielt ich so lange für eine vom Baum fallende Frucht, bis ich mir nach dem Aufprall die vermeintliche Beule rieb und merkte, wie sich eine Flüssigkeit gleichmässig in meinem Haar verteilte.

Scherz gerade

Ab sofort Ruths Leiden aus Usbekistan, dem Land, aus dem die Märchen von 1001 Nacht stammen.

Alptraum

Flugangst nennt es sich, wenn man aus dem Schlaf hochschreckt, weil man meint, man hätte das Essen verpasst.

Püree für Geschmeidigkeit

Der etwas andere Haarduft.

 

Samstag, 5. November 2016

Pull over

Armenische Männer sind zum Teil derart brustbehaart, dass man während dem Gespräch das Gefühl hat, die Haare wachsen jeden Moment ins Gesicht hinauf.

Freitag, 4. November 2016

Schön reden

Die armenische Sprache klingt gemütlich und dauerfreundlich, so dass es auch bei der ordinärsten Unterhaltung noch wirkt, als rede man über die Schäfchen des Nachbarn auf der Weide.

Donnerstag, 3. November 2016

Vodkasser oder Wasserodka

Im Ankunftsland scheint das Wasser auszusehen, wie Vodka. Dankbar den Höllenritt überlebt zu haben, kann man sich aber durchaus so ein Gläschen gönnen. Auf Armenien!

Nasenkitzler

Die konstante Erschütterung beim Brettern über unebene Strassen provoziert ein kaum aushaltbares Dauerkitzeln an der Nase.

Leichenmahl

Bei meiner letzten Fahrt in Georgien steigerte sich die Befürchtung dem Tode geweiht zu sein ins Unermessliche. Ich beschloss daher mir Paprika Chips zu gönnen, die beinah schweizerisch schmeckten. Bei der Einführung musste ich darauf achten, dass ich den Mund traf und mich beim Kauen nicht verletze.

Traumfänger

Ich verbrachte drei Nächte im gleichen Zimmer, um am vierten Tag festzustellen, dass die Wand über meinem Kopf von einem Katzenhologramm geziert wird.


Elektrohöschen

Gewaschene Kleider, die seit zwei Tagen wegen Dauerregen nicht trocknen konnten, hängen nun in meinem Zimmer auf allen möglichen Gerätschaften, die vielleicht Wärme abgeben könnten. Die Unterhose, die an meinem Laptop hängt, macht sich besonders gut.

Umpolung

Ruth allein unter lauten Polaken.

Jesses

Ich warte gerade im Wohnzimmer einer Familie auf meinen Ausflug und bin umgeben von Jesus, Marias und anderen Götzenbildern. Hiess es in der Bibel nicht ‹du sollst dir kein Abbild machen›? Und was ist eigentlich die Mehrzahl von Jesus?

Schweinehälften-Highway

Der Wegrand war gesäumt von Schweinehälften, die im Wind baumeln und durch die Abgase der Autos geräuchert werden.

Optimale Ausnützung von Platzverhältnissen

Der Trennungsstreifen zur Gegenfahrbahn wird mittig in beide Richtungen befahren und Kurven sind als Anreiz für gewagte Überholmanöver zu verstehen.

Huhngeschnetzeltes

Die Frage, ob ich mich noch in Europa befinde oder bereits in Asien, stellt sich mir mehrmals täglich. Sobald ich mich für Europa entschieden habe, werde ich beinah von einem Auto plattgewalzt und ich entscheide mich wieder um.

Rinderwahn

Bei meiner gestrigen Wanderung durch das kaukasische Gebirge versperrte mir ein Rind den Weg. Dass ich eine rote Hose trug, schien die Situation nicht zu vereinfachen.

Ohne Stein über Stock

Georgiens Hunde sind noch freundlicher und gelassener als die Menschen.

Käsetraube

Eigentlich erstaunlich, dass Fondue nicht in Georgien erfunden wurde. Dem hier üblichen Käse- und Weinkonsum zufolge, wäre es eine logische Entwicklung.

Oloromantik

Ruth wundert sich, warum sie hier konstant an Südamerika erinnert wird – die Antwort ist, dass es am Herbstgeruch, vermengt mit den Abgasen der Autos liegt.

Vom Winde verweht

Jedes Mal, wenn ich auf die Rolltreppe in der U-Bahn aufspringe, erwische ich mich bei lauten, sich repetierenden Monologen mit Inhalt, wie «hui, uiiii» oder «upsala», bis ich mich an die Geschwindigkeit, den Gegenwind und das Gefälle gewöhnt habe.

Katzenbild

«Warte, ich will mir eben mal noch durchs Haar fahren, bevor du abdrückst.»

Religiolor

Wenn auch die Bekleidung der Frauen für die Kirche sich kaum von derjenigen für die Moschee unterscheidet, so scheint es allerdings für die Männer nicht relevant, sich vor dem Kirchengang zu waschen.

Das Ebenbild danach

Georgisch Orthodoxen Mönch beim Selfie schiessen erwischt.

Kükentrauma

Die Angst vor verkeilten Haaren in der Rolltreppe, für welche meine Mutter seit Kindheitstagen verantwortlich ist, scheint mir hier mehr als begründet.

Postsowjetischer Gegenwind

Die Rolltreppen der Metro führen derart rasant und mit enormem Gefälle ins dunkle Kellerloch, dass man sich nach dem Aufspringen am Geländer festhalten muss.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Balanciergang

Die Fassaden bröckeln zuweilen derart, dass man lieber in der Strassenmitte spaziert.

Brückenbäuerin

Georgien. Land Nummer 40 von Ruths Entdeckungen – und schon wieder eine neue Sprache.

Aeroplan

Es gibt mehr Leute, die glauben, drängeln helfe beim Einsteigen ins Flugzeug, als solche die wissen, dass der Sitzplatz beim Check-in bereits zugewiesen wurde.

Montag, 17. Oktober 2016

Mutterfly

Eine gelbe Hose mit einem Fleck an der Wade. Das Huhn liess ihr Beinkleid bei Mutter zum Waschen. Da der Fleck nicht ausging, bügelte diese einen sorgfältig ausgesuchten roten Schmetterling darüber.

Knall auf Fall

Zack, stand da der erste orange Baum und die Gesichter morgens glichen schon wieder mehr einer Winterdepression als beinfreien Sommerfreuden.

Frohmut unter Senioren

Das Nachtessen im Pflegeheim war nicht identifizierbar. Die Zimmerkumpanin nahm nur zwei Bissen. Grossmutter ass tapfer, die Genossin schaute bewundernd zu. Irgendwann konnten sich beide nicht mehr halten vor Lachen. Ruths Grossmutter beendete das Mahl und merkte an: «Also, es war wirklich nicht gut.» Erneuter Lachanfall.

Grosshuhnmor

Die hochbetagte Grossmutter gestern, nachdem das Huhn ihr von den neuen Reiseplänen berichtet und am Schluss fragt: «Und du so?» – «Ja, also ich bleibe hier.»

Lesefehler

Im Scheiss deines Angesichts.

Adiktion

Toller als die Reiseführerabteilung in der Buchhandlung ist nur das Reisen.

Pretrunken

Manchmal ist man so vorfreudig auf eine Fete, dass man vor lauter Vorfreude betrunken ist.

Streetparade

Fasnacht der Alpenrepublik im Sommer.

Oeh's Drogen

Immer diese hormonbedingten Verwirrungen, wenn man gerade das Gefühl hatte, dass man mindestens mit einem Bein im Leben steht.

Gerneralsekret

Bank Immun?
Monkey Moon!

Türkische Mücken

In der Türkei stellte ich fest, dass die dortigen Mücken weniger jucken als die Schweizer.

Nekrofoodogen

Heute habe ich mich wieder einmal gewundert, warum ich toten Fisch auf Märkten immer so fotogen finde.


Back to the Ruth

Nach einem Jahr Abstinenz, folgt bald die Aufarbeitung von ein paar der diesjährigen Ereignisse sowie neuste Leiden auf Reisen.